06.05.2024
Ein Aspekt läuft bei der der komplexen Thematik Klimawandel noch oftmals unter dem Radar, nämlich die Ressource Wasser und unser Umgang damit.
Hierzu habe ich kürzlich in unserer Gemeinde einen „Wasserabend“ für alle interessierten Bürger zum nachhaltigen Umgang mit diesem lebensnotwendigen Gut durchgeführt.
Nun, warum Wasser? Nach dem verregneten Winter haben wir doch alle nun wirklich genug davon. So ist zumindest der Eindruck. Umso überraschter waren die Besucher des Fachvortrags über die direkten Zusammenhänge zwischen dem Klimawandel und einerseits Wassermangel bzw. andererseits Überflutungen als extreme Auswirkungen.
Das Bild des blauen, zu etwa 2/3 mit Wasser bedeckten, Planeten Erde wiegt nur oberflächlich in Sicherheit. Zur Wahrheit gehört auch:
- Jeder 4. Mensch weltweit, also über 2,2 Milliarden, hat keinen gesicherten, regelmäßigen Zugang zu Trinkwasser
- Mehr als 3 Milliarden Menschen weltweit sind auf Wasser angewiesen sind, das Landesgrenzen überschreitet, was bei abnehmenden Ressourcen zu internationalen Konflikten und Verteilungskämpfen führen wird.
- Ohne eine nachhaltigere Wassernutzung werden 2050 mehr als 5 Mrd. Menschen unter Wassermangel leiden.
- Die Flutkatastrophe im Juli 2021 hat in Deutschland Schäden in Höhe von rund 40 Milliarden Euro verursacht
Die gerechte, globale Wasser- bzw. Trinkwasserverfügbarkeit ist ähnlich der Begrenzung der globalen Temperaturerhöhung schon jetzt eine Herkulesaufgabe.
Aber es gibt auch ausgereifte Lösungen:
Von der Wasserspararmatur bis zu Technologien zur Nutzung von Regenwasser in Haus und Industrie, Wiederverwendung von leicht verunreinigtem Brauchwasser (Grauwasser) sowie Entsiegelung und lokale Versickerung ist bereits vieles erfolgreich umgesetzt worden. In Teilen der USA beispielsweise sind inzwischen Baugenehmigungen an die Nutzung von Wasserwiederverwendung in Gebäuden gekoppelt.
Lassen Sie uns das Thema weiter in den Fokus rücken. Denn auch in Deutschland werden die nächsten Dürrephasen und Überflutungen garantiert kommen. Und dann sollte man sich beispielsweise fragen, ob aufwendig aufbereitetes Trinkwasser zur Toilettenspülung noch zeitgemäß ist. Wasser muss in Kreisläufen gedacht und realisiert werden! Jedenfalls ist bei den Besuchern des „Wasserabends“ das Bewusstsein für einen gewissenhaften, schonenden Umgang mit der Ressource Wasser gewachsen.
Quelle: Pixabay